Braucht Minden eine Multihalle?
Zukunfspläne für die Brache
Warum ist ein neuer Veranstaltungsort nötig?
Doch inzwischen zeichnet sich dort erheblicher Sanierungsaufwand ab – zum einen beim Brandschutz, zum anderen aber auch, weil sie nicht mehr den Erwartungen heutiger Event-Besucher entspricht. Zur Verbesserung müsste der Kreis Millionen investieren. Am Ende gäbe es dann eine fit gemachte Sporthalle, aber immer noch keine moderne Veranstaltungs-Location.
Schwerer Abschied
Das Konzertbüro Stratmann zieht sich auch zurück
Und was ist künftig mit der Kampa-Halle?
Doch die veraltete Lüftungs- und sonstige Technik reicht nicht für einen Betrieb ohne Auflagen. Darum drängt der Kreis Minden-Lübbecke als Betreiber der Halle auf eine schnelle Entscheidung in Minden.
Wie soll die neue Halle heißen?
Und wo soll die neue Halle stehen?
Das sagt der Kreis Minden-Lübbecke dazu
Bürgermeister Michael Jäcke
Altlasten im Boden
Altlasten haben indirekt aber auch ihr Gutes: Zu deren Entsorgung gibt es Fördermittel. „Als schon zugesagt gilt eine 80-prozentige Kostenübernahme“, so Stadt-Pressesprecherin Susann Lewerenz. Laut Bau-Beigeordnetem Lars Bursian gehen die Fachleute nach einer ersten Schätzung hier von Maximalkosten in Höhe von vier Millionen Euro aus. Davon müsste Minden 800.000 Euro übernehmen. Das Gelände wird auf jeden Fall dekontaminiert – egal, ob die Halle gebaut wird oder nicht.
Bomben im Boden?
Wie groß wird die Halle sein?
„Die Halle wäre teilbar und flexibel nutzbar“, so Stadt-Pressesprecherin Lewerenz. Drei der unteren Tribünen sollen flexibel ein- und ausfahrbar sein, an einer Stelle ist ein Durchlass für Lastwagen, die so direkt in die Halle fahren könnten – für einen schnellen Auf- und Abbau.
Lokschuppen, Hotel, Kino, Parkhäuser
Variante B: Ohne Parkhaus
Was kostet die Event-Arena am Alten Güterbahnhof?
Teile der Mindener Politik nennen jedoch andere Summen und sprechen von bis zu 45 Millionen Euro. Stadtkämmerer Norbert Kresse ordnet das so ein: Das sei die Bruttosumme mit eingerechnetem Parkhaus. Die Bruttosumme müsse aber nicht bezahlt werden. Denn die Halle soll durch eine Besitz-Gesellschaft errichtet werden, die vorsteuerabzugsberechtigt ist. Und so geht die Stadt nur von 34,4 plus eventuell 3,4 Millionen Euro Investition aus.
Wer bezahlt das?
Noch ist dieser Werbezug nicht beendet. In welcher Höhe bisher Summen zugesagt wurden, wird noch nicht öffentlich gemacht. Auch ist noch nicht klar, ob und in welcher Größenordnung sich der Kreis beteiligen kann und will.
Viel hängt auch davon ab, welche Einnahmen die Halle später hat. Das soll so genau wie möglich eingeschätzt werden. Aus der Vermietung der Halle und spezieller Showrooms, den Einnahmen aus dem Namensrecht und anderem muss dann unterm Strich eine Summe stehen, durch die die jährlichen öffentlichen Unterhaltungszuschüsse so gering wie möglich sind.
Für die Erstellung des Außengeländes hatte vor der Landtagswahl der ehemalige Städtebauminister NRW Geld im Aussicht gestellt. Am Donnerstag wurden Fördermöglichkeiten mit Ministerin Ina Scharrenbach in Minden andiskutiert. Eine Entscheidung dazu gibt es nicht.
Gibt es keine Alternativen zum Neubau?
Wann wird entschieden?
Wie beeinflusst die Entscheidung die Zukunft der Kampa-Halle?
Falls Minden „Ja“ zur Arena sagt, muss die Kampa-Halle ebenfalls für einen spezialisierten Weiterbetrieb vorbereitet und umgestaltet werden. Dann wird sie für den Schulsportbetrieb fit gemacht, aber für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Das sagt GWD Minden
zu glauben, dass der alleinige Bau einer neuen
Multifunktionshalle der Schlüssel zum Erfolg ist,
sprich zu deutlichen Mehreinnahmen. Wenn die
Multifunktionshalle gebaut werden sollte und
GWD Minden dann nicht das richtige Angebot
für die unterschiedlichen Zielgruppen anbieten
kann, wird die neue Multifunktionshalle mit einer
höheren Pacht zum Bumerang. Ziel muss es
sein, das alles in den nächsten 3 bis 5 Jahren
zu entwickeln und mit der vollen Power in die
neue Multifunktionshalle zu ziehen. Dann kann
man auf der Vermarktungsseite die volle Kraft
entfalten und von der neuen Halle profitieren.
Frank von Behren: Das Potenzial ist ganz klar abhängig
von der Infrastruktur und den politischen
Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen
werden. Die neue Arena ist für uns mittelfristig
notwendig. Beim Zuschauerschnitt gehören wir
in der Bundesliga zu den Letzten. Wir brauchen
die Multifunktionsarena, wenn wir uns dauerhaft
unter den Top Ten etablieren wollen. Das ist
alles miteinander verwoben.
Jan-Niklas Sietas, Ortsvorsteher Rechtes Weserufer
Das sagen die Fraktionen im Mindener Rat dazu
Bernd Müller (SPD)
Hendrik Mucke (CDU)
Horst Idelberger (Bündnis 90/Grüne)
Stefan Schröder (Die Linke)
Jörgen Happel (Liberale Fraktion)
Harald Steinmetz (Mindener Initiative)
Jens Altvater (AfD)
Claudia Herziger-Möhlmann (Bürger-Bündnis Minden)
Dr. Alf Domeier (Liberal Konservative Reformer)
Fotos: Alex Lehn, Krischi Meier, Nadine Schwan, Kerstin Rickert, Thomas Kühlmann, Stadt Minden, pr, MT-Archiv
Skizzen: Stadt Minden/FIRU
Video und Audio-Elemente: Nadine Schwan
Youtube-Video: Svenja Kracht
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