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Los geht's

Rund um die Externsteine - Neue Westfälische

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Tour 15 - Freizeittour




Christine Panhorst und Peter von Kageneck haben
Radroute 15 aus dem aktuellen Magazin "rad & tour"
getestet.


Mit Tipps und Infos von unterwegs.

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Von Horn-Bad Meinberg zu den Externsteinen

Die Strecke mit der Nummer 15 hat eindeutig den schönsten Namen, "Ein Adler kommt selten allein". Stationen unterwegs: die Externsteine, Adlerwarte Berlebeck, immer am Teuto-Rand entlang geht es bis nach Detmold.

Die NW-Reporterin ist Westfälin und kennt die Gegend noch von Familienausflügen. Na gut, der letzte Besuch ist schon eine Weile her, wie schmierige Kinderzeichnungen belegen. Außerdem fehlt die Kondition.








Der Kollege, ein Rheinländer, ist da besser aufgestellt. Er fährt in der Freizeit Rennrad und hat den Plan - oder besser die GPS-Daten der Tour auf das Handy geladen. Und er hat nicht nur den schönen Streckennamen gelesen, sondern auch das Kleingedruckte. Und das Höhenprofil.

Fünf von fünf Fahrrädern vergeben die Fahrradexperten der Strecke. Das bedeutet anspruchsvoll, nicht mit Kindern geeignet, viele Steigungen sind auf rund 30 Kilometern zu bewältigen - ein Test auf der harten Tour.


Info: Karten im Taschenformat zu jeder Tour können aus dem Heft herausgetrennt werden. Detaillierter ist die Streckenführung per GPS-Daten (kostenloser Download).

Hier geht's zum aktuellen Heft






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Startpunkt Horn-Bad Meinberg

Los geht's aus Bielefeld in Richtung Horn-Bad Meinberg, aber nicht auf dem Rad. Zum Startpunkt der Tour im Lipperland können Radler ganz gemütlich mit der Regionalbahn zuckeln.

Es gibt sogar extra Stehplätze für Fahrräder in den Waggons. Die entsprechenden Einstiege sind mit kleinen Fahrradschildern gekennzeichnet. Der Rheinländer ist begeistert. Anschnallgurte für sein Mountainbike! Was es in OWL nicht alles gibt.

Kein Grund zur Aufregung für die Westfälin. Lieber noch ein bisschen träge die weichen Sitzpolster genießen, bevor der Rest des Tages im Sattel ausgesessen werden muss. Aber eins verlangt die Ehre: Egal wie steil die Strecke wird, abgestiegen wird nicht. 


Info: Ein Fahrradticket in der Eurobahn aus Bielefeld kostet 2,20 Euro pro Fahrrad und Fahrt.
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Was für ein Doppelname. Der Rheinländer bringt es kaum über die Lippen. "Mein-Bad Hornberg?" Na ja, fast richtig. Der Bahnhof im Städtchen Horn-Bad Meinberg ist Start und Endpunkt der Radtour durchs Lippische. Helm auf und los.

Das erste kurze Stück führt an einer befahrenen Straße entlang. Doch schon nach wenigen Metern zweigt ein Pfad zwischen hohen Hecken ab. Pusteblumen blühen vor den Zäunen der Bauerngärten und schon ist man raus aus dem Städteralltag. "Ist ja richtig schön hier", meint der Rheinländer. Warum das bloß verwundert klingt...


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Vorbei an Fachwerkhäusern führt der Weg auf den Stadtwall im Ortsteil Horn. Rechts plätschert das Flüsschen Wiembecke, links erhebt sich ein imposantes Gebäude hinter der Stadtmauer: Burg Horn.

Doch für eine Pause ist es nach nur einem Kilometer Fahrt heute definitiv zu früh.


Info: Burg Horn liegt am nördlichen Rand des mittelalterlichen Stadtkerns des Ortsteils Horn. Sie war Wehr- und Wohnanlage der Grafen zur Lippe. Heute sind in der Burg eine Polizeistation und ein Museum untergebracht. Dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr kann man sich im Burgmuseum über die Stadtgeschichte informieren und dabei einen Blick hinter die Mauern werfen.Burg Horn


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Externsteine

Nach gut zwei Kilometern Fahrt verweist ein Schild auf das Naturschutzgebiet Externsteine. Fast schon angekommen, macht sich wieder die Wiembecke vor den Rädern breit. Das Flüsschen staut sich zum See. Ein toller Picknickplatz! Und einen Soundtrack zum Butterbrot am See gibt's auch...


Info: Wer es komfortabler mag, dem bietet wenige Meter und einen Waldweg weiter die Gaststätte "Felsenwirt"   Möglichkeit zur Einkehr. Es gibt einen Kinderspielplatz und Sitzplätze in der Sonne.

 
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Musik vom Wegesrand

An den Externsteinen pfeift, klampft und singt Lutz Strassenroller. Im Repertoire hat er alles, was zum Mitwippen animiert - von Pippi Langstrumpf bis Lipperland-Lied.

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Da sind sie endlich, die Externsteine. Dem Rheinländer entfährt ein "Wow". Ja, so schön kann OWL sein. Und die Sonne scheint auch noch. Wochenendbesucher pilgern in Grüppchen zu der imposanten Felsformation und hinauf. Für Radler gilt: Wer bis jetzt keine Pause eingelegt hat - hier ist sie Pflicht.
 

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In früheren Jahrhunderten wurden sie "Eggestersteine" gennannt. Das passt zum Eggegebirge, in dessen unmittelbarer Nähe die Sandsteinformation liegt. Das "Exter" in den Externsteinen könnte aber auch vom Wort für Elster abgeleitet worden sein. Die Felsen ragen bis zu 47 Meter steil in die Höhe und sind als Kultur- und Naturdenkmal geschützt.

So viel zur Theorie, jetzt kommt die Praxis. Laut Besucherzentrum führen 124 Stufen in die Höhe. Ob das stimmt? Auf zum Stufenzählen!


Info: Die Besteigung der Felsen ist vom 28. März bis zum 1. November möglich. Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene, Kinder unter 14 Jahren zahlen 1 Euro. Das Infozentrum ist von April bis November von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es werden verschiedene Führungen und Kulturveranstaltungen angeboten, über die man sich vorher hier informieren kann.



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Nach Berlebeck

Jetzt aber rauf aufs Rad - erste gut 2,5 Kilometer von 30 sind geschafft. Durch die Steine hindurch führt die Strecke weiter über Waldwege. Dann öffnet sich der Blick über die Landschaft im Ort Holzhausen-Externsteine. Ein Shop bietet "Extra-Steine" an.

Durch Wohnstraßen sausen die Räder den Hang hinab. Von wegen Steigungen. Doch dann zweigt der Weg ab, führt zwischen Rapsfeldern entlang - und steil bergauf. Für den rennradelnden Rheinländer kein Problem, der Westfälin werden die Oberschenkel lahm.

Die Steigungen, die laut Heft "zu bewältigen sind", sind aber zu bewältigen. Die Strampelei wird oben angekommen belohnt mit einem Ausblick über Felder und Wälder am Teuto-Rand. Weiter vorne schaukelt ein Pferdehintern über den Weg.
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Besuch in der Vogelwarte

Gut ein Drittel der Strecke ist in Berlebeck geschafft. Die Tour erlaubt hier einen Abstecher zur Adlerwarte. Doch wer Greifvögel bewundern will, muss die Waden anstrengen.

Steil bergauf geht es zum Besucherparkplatz. Nachdem die Räder angeschlossen sind, führen noch einmal 230 Meter Treppenstufen hoch zur Adlerwarte. Mit müden Beinen eine kleine Kletterei. Am Eingang steigt als erstes der Duft von Pommes Frites in die Nase. Im Inneren bekommt Hillary gerade Flugunterricht.

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Ein großer Greifvogel mit weißem Kopf saust im Sturzflug über den Fahrradhelmen vorbei und geht auf Fischjagd im Gartenteich. Seeadler Hillary habe eine Spannweite von mehr als zwei Metern, erzählt Trainer Björn Bachert gerade den Zuschauern der Flugshow.

Das junge Adlerweibchen verschlingt unterdessen ihren erjagten Fisch. Doch wohin jetzt? Verwirrt wendet sich der gefiederte Hals. Hillary weiß nicht, wo ihr der Adlerkopf steht bei so vielen Zuschauern. Sie ist noch in der Ausbildung.

Bengalen-Uhu Rocky ist da schon weiter und weiser. Er weiß, wie der Vogel hier fliegt. Elegant landet er auf einem Baumstumpf und bekommt als Belohnung vom Trainer einen ordentlichen Fleischbatzen.


Info: Die Adlerwarte ist täglich von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Flugshows finden von März bis November täglich um 11 Uhr und 15 Uhr statt, im Sommer auch um 16.30 Uhr.
Zu den Seiten der Adlerwarte


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Zur Oberen Mühle

Zurück auf die Strecke: Der Rheinländer kennt das schöne westfälische Wort "Pömpel" nicht. Das hier ist einer. Wenn auch ein untypischer. Der Betonklotz samt lädiertem Fahrrad kennzeichnet die Einfahrt einer Fahrradstraße im Örtchen Heiligenkirchen und wirkt wie ein Kunstobjekt vorm Roggen.

Lediglich zwei kurze Steigungen sind jetzt noch auf dem Weg zum Etappenziel "Obere Mühle" zu überwinden. Bisher konnte alles gestrampelt, nicht musste geschoben werden. Über Neben- und Fahrradstraßen verläuft die Strecke zielgerichtet nach Detmold. Ab und zu kommt links das Hermannsdenkmal in den Blick.  

Ein paar Meter vor der "Oberen Mühle" wurde frisch geteert. Die Mini-Baustelle lässt sich aber gut umfahren. Angekommen herrscht an dem Ausflugsziel an der Wiembecke plätschernde Idylle, Bänke am Wehr stehen in der Sonne, Kinder planschen mit den Füßen im Wasser. So viel Entspannung ist ansteckend. Runter vom Rad, Beine strecken, faul sein. Für den Moment.


Info: Im Mühlengebäude ist eine Tapas-Bar mit Draußengastronomie untergebracht. Stellplätze für Fahrräder gibt es reichlich.

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Residenzstadt Detmold

Bis nach Detmold sind es jetzt nur noch ein paar Hundert Meter. Über eine Wallstraße, an der Wiembecke und dann an der Werre entlang führt die Tour zum Schlosspark und vor die Wachhäuschen des Residenzschlosses im Herzen der Stadt. Auf dem Dach wehen die lippischen Farben: Rot und Gelb.

Spätestens in Detmold ist der Rheinländer dabei, seine nächste Tour durch die Region schon einmal im Kopf zu planen. So viel Natur- und Stadtschönheit ist an einem Tag kaum aufzunehmen.

Das Residenzschloss ist eine von vielen historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wer genug Zeit eingeplant hat, sollte in Detmold einen längeren Stopp einlegen und zum Stadtbummel aufbrechen.


Info: Die Tour kann in Detmold zu Gunsten einer Stadtbesichtigung oder eines Besuchs im nahe gelegenen Freilichtmuseum verkürzt werden. Der Detmolder Bahnhof ist gut zu erreichen. Die Bahnen fahren ebenso regelmäßig wie am eigentlichen Etappenziel in Horn-Bad Meinberg.


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Die Lippischen Fürsten residierten einst im Detmolder Schloss. Das Adelsgeschlecht hieß im 12. Jahrhundert noch eleganter "de Lippia". Heute wandeln Touristen über das Parkett im einstigen Stammsitz. Wer sich zu einem  Besuch entschließt, bekommt viele Anregungen für üppige Tapetenmuster. 


Info: Das Residenzschloss kann täglich zwischen 10 und 16 Uhr besichtigt werden, von April bis Oktober bis 17 Uhr.
Führungen finden täglich zur vollen Stunde statt und dauern etwa 40 bis 45 Minuten. Erwachsene zahlen für den Eintritt 4,50 Euro, Kinder, Schüler und Studenten 2,50 Euro.
Zu den Infoseiten des Schlosses

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Wer genug vom Fahrradsattel hat, für den ist bei gutem Wetter ein Besuch in Deutschlands größtem Freilichtmuseum die bessere Alternative zum Schlossrundgang. Das Museum gibt spannende Einblicke in westfälische Alltags- und Kulturgeschichte.

Man darf selbst buttern, ein Himmelbett austesten, kann sich durch Kräutergärten schnuppern oder einen im Ofen frisch gebackenen Kanten Brot knuspern.


Info: Am internationalen Museumstag und an jedem Mittwoch in den NRW-Sommerferien ist der Eintritt frei.
Freilichmuseum Detmold
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Zurück nach Bad Meinberg

Der Rheinländer ist ganz überwältigt von so viel regionaler Schönheit, die Westfälin von so viel Beinarbeit im Sitzen. Nach Detmold steht das letzte Wegdrittel bevor. Die Strecke führt aus der Stadt hinaus, verläuft ein Stück parallel zur Bahnlinie und am Werreufer entlang.

Vor Bad Meinberg geht es noch einmal etwas bergauf, doch der anstrengendste Teil der Strecke war schon vor Detmold absolviert. Im lippischen Staatsbad verläuft der letzte Tourabschnitt entlang hübscher Fachwerkhäuser. Wahrzeichen des Kurortes ist der Brunnentempel aus dem einmal Mineralwasser sprudelte.

Das ist im Rucksack unterwegs ohnehin immer parat und so entfällt der Stopp. Es müssen noch einmal gut 2,5 Kilometer gestrampelt werden bis zum Bahnhof - wo die Bahn schon wartet. 

 
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So war's

Ein schöner Name und auch sonst eine Schönheit. Die Tour "Ein Adler kommt selten allein" bietet eher zu viel als zu wenig Aktionspunkte entlang der Strecke: Externsteine, Adlerwarte, die Stadt Detmold mit Schloss und Freilichtmuseum, das idyllische Städtchen Bad Meinberg. Außerdem ist per Abstecher auch noch das Hermannsdenkmal erreichbar.

Der Tester-Tipp: Mit 30 Kilometern ist die Tour eine der kürzeren im "rad & tour"-Heft. Wer sie radeln möchte, sollte trotzdem für den Stopp an ein oder zwei Sehenswürdigkeiten entlang des Weges ausreichend Zeit eingeplanen, damit man nicht unter Druck gerät. Einfach vorbeizuradeln ist zu schade, vor allem bei schönem Wetter.

Die Tour ist zudem zwar anspruchsvoll, aber mit ein bisschen Kondition gut zu schaffen und bietet tolle Ausblicke vom Sattel aus. Abschrecken lassen sollte man sich vom Schwierigkeitsgrad nicht, zumal die Strecke in Detmold verkürzt werden kann, wenn es doch zu viel wird.

Für eine Radtour mit Kindern ist diese Strecke nicht geeignet. Sie kann aber ähnlich mit dem Auto abgefahren werden. Die Etappen zwischen den einzelnen Ausflugszielen sind kurz und es gibt viel zu erleben und viele Einkehrmöglichkeiten. Ein idealer Familienausflug.






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Tipps von unterwegs



Zum Impressum


Konzept / Umsetzung / Text
Christine Panhorst

Foto
Christine Panhorst, Martin Düsterberg, Peter von Kageneck, Torben Gocke, Stadt Detmold, dpa, wikimedia

Kamera
Christine Panhorst

Video / Schnitt
Christine Panhorst, Peter von Kageneck, ams-Radio und MediaSolutions (Ingo Kalischek / Kyra Funk / Hristiana Raykova)

Basierend auf pageflow
 
Eine Produktion der Neuen Westfälischen nw.de




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Übersicht
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Kapitel 1 Tour 15 - Freizeittour

Rund um die Externsteine

Kapitel 2 Von Horn-Bad Meinberg zu den Externsteinen

Auf die harte Tour

Kapitel 3 Startpunkt Horn-Bad Meinberg

Start per Bahn

In Horn-Bad Meinberg

Über den Wall

Kapitel 5 Nach Berlebeck

Es geht bergauf

Kapitel 6 Besuch in der Vogelwarte

Besuch in der Adlerwarte

Flugstunde mit Rocky

Kapitel 7 Zur Oberen Mühle

Pömpel

Kapitel 9 Zurück nach Bad Meinberg

Immer der Werre nach

Kapitel 10 So war's

So war's

Kapitel 11 Tipps von unterwegs

Mitwirkende

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